Nebula X1 Videoprojektor : Meinungen
Veröffentlicht auf: 31-05-2025 / Geändert: 31-05-2025
Ich hatte seit ein paar Jahren keinen Projektor der Marke Nebula mehr getestet, und plötzlich wurde ich von zwei Marketingagenturen wegen der Einführung eines neuen Modells kontaktiert: dem Nebula X1. Da ich keine bezahlten Tests oder Artikel mache, habe ich beschlossen, mich selbst mit dem Thema zu beschäftigen und meine Meinung mit euch zu teilen. Ich hatte vor ein paar Jahren zwei Nebula-Projektoren getestet, die ich beide über eine Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter oder Indiegogo (ich erinnere mich nicht mehr genau) gekauft hatte. Einen dieser Projektoren habe ich fast zwei Jahre lang behalten – ich mochte ihn wirklich sehr. Ist der Nebula X1 einen Blick wert? Das möchte ich hier ganz transparent herausfinden.
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Nebula X1 / Offizielle Website
Einführung in den Nebula X1

Der Nebula X1 kommt in einem vertikalen Gehäuse in metallischem Grau, mit einem ausziehbaren Griff an der Oberseite, der den Transport erleichtert. Mit seinen Maßen von etwa 24 × 19 × 28 cm und einem Gewicht von 6,2 kg ist er ein ziemlich großer Tischprojektor – deutlich größer als akkubetriebene portable Modelle – aber immer noch leicht von Raum zu Raum oder nach draußen zu bewegen. Dieses Format ist bei Nebula nicht neu; einer der Projektoren, die ich vor einigen Jahren getestet habe, war ähnlich gebaut. Es handelt sich um ein Format, das für den Außeneinsatz gedacht ist, aber wenn du genug Platz hast, kannst du ihn natürlich auch im Innenbereich verwenden.
Die Verarbeitungsqualität ist gut, und der X1 verfügt über ein neuartiges motorisiertes Gimbal-System, mit dem sich der optische Block bis zu 25° nach oben neigen lässt, sodass man höher projizieren kann, ohne das ganze Gerät anzuheben. Das ist neu – das vorherige Modell war ein monolithischer Block ohne Flexibilität bei der Bildausrichtung. Dieses Design erleichtert die Platzierung des Projektors auf dem Boden oder einem Tisch.
Im Betrieb muss der Nebula X1 ans Stromnetz angeschlossen werden (es gibt keinen integrierten Akku), aber Anker hat auf eine gute Anschlussvielfalt geachtet: Zwei HDMI-2.1-Anschlüsse (einer davon mit eARC für Audio), ein USB-A-Port, ein USB-C-Port, ein optischer Audioausgang (S/PDIF) und ein Stromanschluss sind vorhanden.
Der Projektor bietet dezente Touch-Bedienelemente an der Oberseite, eine Bluetooth-Fernbedienung mit Mikrofon für den Google Assistant und kann auch über die Nebula-Connect-App gesteuert werden. Hier hat Nebula die gleichen Funktionen wie bei früheren Modellen übernommen.
Technisches Datenblatt

Im Inneren arbeitet der Nebula X1 mit einem 0,47″ DLP-Chip mit Ultra-HD-4K-Auflösung (3840×2160), die durch XPR-Wobulation auf Basis eines DMD-Mikrospiegelarrays erreicht wird. Als Lichtquelle dient ein RGB-Dreifachlaser ohne Farbrad, der eine Helligkeit von 3.500 ANSI-Lumen und eine Lebensdauer von 30.000 Stunden bietet.
Der Projektor verfügt über ein 1,0–1,5× optisches Zoomobjektiv (Projektionsverhältnis 0,9:1 bis 1,5:1), wodurch die Bildgröße verändert werden kann, ohne das Gerät zu bewegen: Beispielsweise lässt sich eine Bildbreite von 2,54 m (~100″) aus nur 2 m Entfernung projizieren, und bis zu 5 m Bildbreite (~200″) aus 4 m Entfernung.
Dank des Mikrogimbals und des motorisierten Zooms kann der X1 in verschiedenen Höhen positioniert werden und das Bild entsprechend anpassen. Die Einrichtung ist weitgehend automatisiert: Auf Knopfdruck scannt die „Spatial Adaptation“-KI des X1 die Projektionsfläche und passt automatisch Fokus, Bildgröße und Positionierung an. Sie korrigiert die Trapezverzerrung (±40° vertikal, ±30° horizontal), führt das optische Zooming und die Ausrichtung durch, um Hindernisse zu vermeiden, und passt Helligkeit und Farben an das Umgebungslicht bzw. die Wandfarbe an. Achtung: Bei zu starker Nutzung dieser Funktionen kann ein großer grauer Rand um das Bild entstehen. Diese Korrekturen ändern nicht den Projektionskegel – das Bild wird einfach verkleinert und der restliche Bereich bleibt schwarz.
Technisch wird der Projektor von einem Quad-Core-ARM-Cortex-A55-Prozessor mit Mali-G52-GPU angetrieben, kombiniert mit 2 GB RAM und 32 GB internem Speicher für Apps. Das Betriebssystem ist Google TV (Android TV 11) mit Netflix, YouTube, Prime Video und über 10.000 weiteren Apps aus dem Play Store.
Wichtig: Netflix ist zertifiziert und läuft nativ (was nicht immer selbstverständlich ist). Die Google-TV-Oberfläche sorgt für eine vertraute Nutzung (Empfehlungen, integrierter Google-Sprachassistent, Chromecast etc.), und der Nebula X1 unterstützt OTA-Updates zur Softwareverbesserung. Schließlich kommt hier ein Flüssigkühlsystem zum Einsatz – das erste seiner Art bei einem Consumer-Projektor –, das die Wärme effizient ableitet: Es verbessert die Kühlleistung um 15 % und reduziert gleichzeitig den internen Platzbedarf um 30 % im Vergleich zur klassischen Luftkühlung.
Das Ergebnis: Der X1 kann seine volle Lichtleistung beibehalten und bleibt dabei kompakt und leise. Dank der Flüssigkühlung sind keine lauten Lüfter nötig.
Helligkeit
Das herausragende Merkmal des Nebula X1 ist seine Helligkeit von 3.500 ANSI-Lumen, die durch die RGB-Dreifachlaser ermöglicht wird. Damit liegt er deutlich über dem Niveau herkömmlicher tragbarer LED-Projektoren und kann selbst bei moderatem Umgebungslicht ein großes, klares Bild projizieren.
Im Innenbereich kann man zum Beispiel einen Film anschauen, ohne den Raum komplett abdunkeln zu müssen. Im Außenbereich eignet sich der X1 als Gartenprojektor, der bereits ab der Dämmerung – oder sogar am späten Nachmittag im Schatten – eingesetzt werden kann, was mit einem LED-Projektor mit wenigen Hundert Lumen undenkbar wäre. Diese Helligkeit kommt auch HDR-Inhalten direkt zugute: Der Nebula X1 unterstützt HDR10 und sogar das dynamische Format Dolby Vision, was bei Projektoren selten ist.
Dank der hohen Laserleistung erreicht er Helligkeitsspitzen, die einen überzeugenden HDR-Effekt ermöglichen – mit intensiven Glanzlichtern und kraftvollen Bildern. Die vom Hersteller angegebenen Helligkeitswerte sind oft übertrieben, aber hier trifft das nicht zu: Die 3.500 Lumen sind tatsächlich vorhanden. Nach der Kalibrierung erhält man jedoch immer einen etwas niedrigeren Wert von etwa 2.500 Lumen. Man muss sich also entscheiden: maximale Helligkeit oder maximale Farbtreue – beides gleichzeitig ist nicht möglich.
Die hohe Helligkeit sorgt außerdem dafür, dass das Bild auch bei sehr großer Bilddiagonale nicht an Qualität verliert. Der X1 kann Bilder mit einer Diagonale von bis zu 300 Zoll (7,6 m, bei entsprechend großem Raum) projizieren.
Realistischer sind 100 bis 150 Zoll, was bereits echtes Heimkino-Feeling vermittelt. Im Gegensatz zu Lampenprojektoren bleibt die Lichtleistung des Lasers über die Zeit stabil (kein Lampenwechsel notwendig). Der Stromverbrauch passt sich zudem an Zoomstufe und Umgebungsbedingungen an (z. B. Eco-Modus bei dunklem Raum), was die Nutzung effizienter macht. Der Verbrauch liegt etwas über 100 Watt – sehr vernünftig für diese Helligkeitsklasse.
Kontrast
Der Nebula X1 gibt ein natives Kontrastverhältnis von etwa 5.000:1 an – deutlich höher als das, was üblicherweise bei LED-DLP-Projektoren zu finden ist (oft um die 1.000:1). Dieser Wert spiegelt die Fähigkeit des Projektors wider, tiefere Schwarztöne und detailliertere Nachtszenen darzustellen. Darüber hinaus ermöglicht ein dynamisches Blenden-System mit sechs Lamellen (variable Blendenöffnung von f/2.0 bis f/4.5) einen maximalen dynamischen Kontrast von 56.000:1, indem die Helligkeit bildweise angepasst wird. Natürlich handelt es sich hierbei um theoretische Werte – der reale Kontrast liegt etwas darunter, bleibt aber auf sehr gutem Niveau.
Man darf nicht vergessen, dass der Kontrast auch stark von der Umgebungshelligkeit abhängt. Diese hohen Kontrastwerte lassen sich nur in völliger Dunkelheit erzielen. Wenn du draußen bei spätnachmittäglichem Licht projizierst, ist der tatsächliche Kontrast deutlich geringer.
Die ersten Tests bestätigen tatsächlich, dass die Schwarzdarstellung für einen DLP-Projektor sehr gut ist, und dass das Bild insgesamt einen schönen Tiefeneindruck vermittelt. Im Inneren arbeitet ein Algorithmus namens „NebulaMaster 2.0“, der jede einzelne Bildsequenz analysiert und in Echtzeit die Schwarz- und Weißwerte optimiert. In Kombination mit der Irisblende soll so ein Bild entstehen, das den Fähigkeiten des menschlichen Auges nahekommt – mit tiefem Schwarz, ohne dass helle Bildbereiche darunter leiden.
Natürlich kann ein DLP-Projektor nicht mit dem extrem hohen Kontrast eines OLED-Fernsehers oder eines hochwertigen Dreipanel-LCOS-Projektors mithalten, aber in seiner Kategorie schlägt sich der Nebula X1 hervorragend. Sehr dunkle Szenen behalten Details, und Explosionen oder helle Lichteffekte in HDR-Filmen überstrahlen nicht das gesamte Bild – eine Balance, mit der viele Projektoren kämpfen. Dank seines hohen Kontrasts liefert der Nebula X1 ein dynamisches und nuanciertes Bild, das sich besonders für Filme eignet.
Zu beachten ist, dass die Aktivierung des dynamischen Kontrastmodus die Gammakurve leicht verändern oder minimale Helligkeitsschwankungen bei Bildübergängen verursachen kann – ein typischer Nebeneffekt solcher Funktionen, der sich aber für Puristen deaktivieren lässt. Insgesamt bietet der Nebula X1 eine sehr solide Kontrastleistung für einen tragbaren Projektor, was vor allem dunklen Filmgenres wie Thriller, Sci-Fi oder Nachtaufnahmen zugutekommt.
Schärfe
Die Kombination aus dem 4K-DLP-Chip und der neuen Optik des Nebula X1 sorgt für ein sehr präzises Bild. Anker hat diesen Projektor mit einem vollständig aus Glas bestehenden Objektiv mit 14 Elementen ausgestattet – eine Seltenheit in dieser Preisklasse. Im Gegensatz zu Kunststofflinsen, die sich durch Hitze verformen und mit der Zeit vergilben können, bleibt dieses Glasobjektiv optisch stabil.
Das Ergebnis: Die Schärfe ist über das gesamte Bild gleichmäßig, es gibt keine Unschärfen an den Rändern, und das Bild bleibt auch nach stundenlangem Betrieb perfekt fokussiert – der Fokus driftet nicht durch Erwärmung. Der X1 verfügt über einen automatischen Autofokus (gesteuert durch Kamera oder ToF-Sensor), der beim Start oder nach Bewegung selbstständig nachjustiert, mit der Möglichkeit zur manuellen Korrektur bei Bedarf.
In puncto Auflösung akzeptiert der Nebula X1 Videosignale bis zu 4K UHD bei 60 Hz sowie 4K bei 120 Hz über seine HDMI-2.1-Eingänge. Das heißt, man kann UHD-Quellen wie einen 4K-Blu-ray-Player, eine Streaming-Box, einen PC oder eine Next-Gen-Konsole anschließen und ein sehr detailreiches Bild genießen, das die vollen 8,3 Millionen Pixel von 4K darstellt. Der wobulierte DLP-Chip gibt selbst feinste Details sehr exakt wieder, sodass UHD-Filme beeindruckend scharf erscheinen. Ersten Eindrücken zufolge ist das Bild angenehm klar und detailreich, ohne übermäßige Bewegungsunschärfe – allerdings ist ein leichtes Bildrauschen durch Dithering erkennbar.
Der Projektor bietet außerdem eine Zwischenbildberechnung (MEMC) für besonders flüssige Bewegungen, etwa bei Sportübertragungen. Für Spielfilme empfiehlt es sich jedoch, diese Funktion zu deaktivieren, um die künstlerische Intention des Regisseurs nicht zu verfälschen. Bei 1080p- oder 720p-Inhalten skaliert der Nebula X1 die Bildauflösung hochwertig auf 4K hoch, wovon Full-HD-Blu-rays und ältere Konsolenspiele profitieren. Feine Texte, Spielemenüs oder Untertitel erscheinen gestochen scharf und gut lesbar.
Dank der exzellenten Optik zeigt das Bild weder sichtbare chromatische Aberrationen noch Vignettierung. Anker weist auf den Einsatz asphärischer Elemente und Gläser mit geringer Dispersion hin, um sphärische und farbliche Abbildungsfehler zu reduzieren. Konkret bedeutet das: ein sehr sauberes Bild ohne Farbsäume oder Halos um kontrastreiche Objekte.
Farbtreue
Dank seiner Dreifach-Laser-Lichtquelle deckt der Nebula X1 einen außergewöhnlich großen Farbraum ab. Anker gibt eine Abdeckung von 110 % des Rec.2020-Farbraums an (also weit über DCI-P3 hinaus), womit sich der Projektor mit deutlich teureren Heimkino-Modellen messen kann.
In der Praxis bedeutet das, dass der X1 sehr gesättigte Farben darstellen kann, die viele LED- oder Lampenprojektoren für den Massenmarkt gar nicht anzeigen können. HDR-Inhalte – ob Dolby Vision oder HDR10 – profitieren dadurch von einer vollständigen Farbpalette, die der Intention der Filmstudios sehr nahekommt. In Testdemos wurden die Farben als „lebendig und kräftig“ beschrieben, direkt nach dem Auspacken. Der Nebula X1 ist ab Werk mit bemerkenswerter Präzision kalibriert: Der angegebene durchschnittliche Delta-E liegt unter 0,8 – in der Realität ist er allerdings etwas höher, und der Bildschirm bzw. die Wandfarbe spielt ebenfalls eine Rolle bei der Farbwahrnehmung.
Im Bildmodus „Kino“ erhält man somit bereits sehr natürliche Farben, ohne dass eine professionelle Kalibrierung notwendig ist. Der Projektor bietet mehrere Bildmodi (Standard, Kino, Lebendig, Spiel usw.), je nach Einsatzzweck. Der Kinomodus liefert ein wärmeres, realitätsgetreues Bild (kalibriert auf Rec.709/sRGB), während der Modus „Lebendig“ den erweiterten Farbraum voll ausnutzt – ideal für farbenfrohe Außendarstellungen.
Dank ISF-Zertifizierung ist auch eine professionelle Kalibrierung mit perfekt abgestimmten Tag- und Nachtmodi möglich, für die meisten Nutzer ist das jedoch nicht nötig, da die Farbgenauigkeit im Kinomodus schon ab Werk sehr überzeugend ist. Der Nebula X1 glänzt besonders bei schwer darstellbaren Farbtönen: Cyan, Türkis, sattes Grün in der Natur oder tiefrote Sonnenuntergänge werden reichhaltig und differenziert wiedergegeben – ohne künstlich-neonhafte Überzeichnung. Die Lasertechnologie sorgt zudem für langfristige Farbstabilität (kein Farbdrift durch Alterung wie bei UHP-Lampen). Erwähnenswert ist auch die TÜV-Rheinland-Zertifizierung für geringe Blaulichtemissionen, was längeres, augenschonendes Betrachten ermöglicht.
Zusätzlich zu Dolby Vision unterstützt der Projektor auch klassisches HDR10 sowie HLG (für Broadcast-Inhalte) und passt das Tone Mapping automatisch dem Inhalt an. HDR-Szenen profitieren von erweiterten Farben, ohne dass Details in Lichtern oder Schatten verloren gehen. Im Dolby-Vision-Modus nutzt das Gerät dynamische Metadaten, um Bild für Bild an Helligkeit und Schwarzwerte anzupassen – für ein optimales Bild, das den Projektorfähigkeiten entspricht. Kurz gesagt: Die Farbtreue des Nebula X1 ist exzellent – sei es beim Filmeschauen im dunklen Raum oder bei der Projektion eines farbenfrohen Cartoons bei einer Grillparty im Freien. Bild-Enthusiasten werden es zu schätzen wissen, dass Anker großen Wert auf Farbpräzision und Farbraum gelegt hat – in dieser Hinsicht gehört der Nebula X1 zu den besten Projektoren seiner Klasse.
Klangqualität

Über das Bild hinaus hat Anker beim Nebula X1 auch viel Wert auf den Ton gelegt, um ein echtes All-in-One-Kinoerlebnis zu schaffen. Der Projektor verfügt über vier integrierte Lautsprecher in einer 2.1.2-Stereo-Konfiguration: zwei seitlich abstrahlende 15-W-Breitbandlautsprecher und zwei 5-W-Hochtöner, ergänzt durch zwei passive Radiatoren zur Bassverstärkung.
Insgesamt liefert die Haupteinheit 40 W Ausgangsleistung – mehr als der Durchschnitt für einen Projektor und ausreichend, um ein mittelgroßes Wohnzimmer gut zu beschallen. Erste Rückmeldungen beschreiben den Klang des X1 als klar und kräftig, mit gut verständlichen Dialogen und zufriedenstellendem Bass für ein Gerät dieser Größe. Die durch die seitlich ausgerichteten Lautsprecher erzeugte Stereobreite sorgt bereits für eine angenehme Klangbühne. Der Nebula X1 unterstützt Dolby Audio (inklusive Dolby Digital 5.1-Decodierung), jedoch kein natives Dolby Atmos (trotz vorhandener Upfiring-Lautsprecher). Das bedeutet, dass er keine objektbasierten Atmos-Tonspuren selbst dekodieren kann – er kann jedoch ein Dolby-Atmos- oder DTS:X-Signal über HDMI eARC an ein externes Heimkino-System weitergeben.
Um das Klangerlebnis zu erweitern, bietet Anker optional ein Set aus zwei kabellosen Satellitenlautsprechern an, die sich mit dem Projektor verbinden lassen. Im „X1 Bundle“-Paket enthalten, ergänzt dieses System den Projektor um zwei 4.1.2-Lautsprecher mit je 80 W Leistung und sorgt für ein echtes Surround-Setup. Jeder dieser Lautsprecher enthält vier Treiber: zwei nach vorne gerichtete (für die rückseitigen Kanäle links/rechts, mit 40 W Verstärkung), einen nach oben gerichteten Lautsprecher (20 W) für Deckenreflexionen und einen seitlichen Lautsprecher (20 W) zur Erweiterung der Klangbühne.
Mit beiden Satelliten ergibt sich eine Gesamtleistung von rund 160 W – ausreichend, um ein komplettes Wohnzimmer klanglich auszufüllen. Die Lautsprecher verfügen über integrierte Akkus mit bis zu 8 Stunden Laufzeit, werden über USB-C geladen und sind IP54-zertifiziert, also staubgeschützt und spritzwassergeschützt für den Außeneinsatz. Die Verbindung mit dem Projektor erfolgt drahtlos über WLAN, was störende Audiokabel überflüssig macht. Bei Verwendung der Satelliten erkennt der Nebula X1 dies automatisch und kann seine internen Lautsprecher in den Subwoofer-Modus schalten, um tiefe Frequenzen gezielt zu verstärken. So entsteht ein echter 360°-Klangraum mit einer Klangblase, die Effekte über und hinter dem Zuschauer simuliert.
In der Praxis überzeugt der Klang des Nebula X1 angenehm. Schon ohne Satellitenlautsprecher bietet der Projektor einen ausgewogenen und kräftigen Ton – deutlich besser als viele Konkurrenten, die oft nur mit kleinen 5-W-Lautsprechern ausgestattet sind. Mit den optionalen Lautsprechern beschreiben Tester ein echtes Kinofeeling mit rundum hörbaren Effekten. In einer Demo klang das Flattern eines Vogelflügels so, als würde es sich über das Publikum hinweg bewegen – ein beeindruckender 3D-Effekt.
Die Bässe gewinnen an Tiefe, und Explosionen in Actionfilmen sind physisch spürbar. Dass der Projektor kein natives Atmos unterstützt, bedeutet, dass die 3D-Wiedergabe auf Ankers eigenes „FlexWave“-Verfahren zurückgreift, das Mehrkanalton in ein 4.1.2-Signal umwandelt. Dennoch wurde der Höheneffekt in ersten Tests als überzeugend wahrgenommen. Einziger Wermutstropfen: Ohne die Satelliten bleibt der integrierte Sound auf erweitertes Stereo beschränkt – gut, aber nicht spektakulär.
Anker hat aber klugerweise die Lautsprecher als Option gestaltet und nicht zur Pflicht gemacht – die Entscheidung liegt also beim Nutzer. Kurz gesagt: Der Nebula X1 punktet auch im Klang mit einem hochwertigen integrierten System, das sich bei Bedarf zu einem drahtlosen Surround-System erweitern lässt. Ein echtes Plus für alle, die Kinoatmosphäre mit minimalem Aufwand erleben möchten – ohne zusätzliche Verstärker oder Kabelsalat.
Videospiele
Mit seinem HDMI-2.1-Anschluss und der Unterstützung für 4K bei 120 Hz positioniert sich der Nebula X1 auch als interessanter Projektor für Videospiele auf Großbildfläche. Er ist einer der wenigen seiner Klasse, der ein 4K-UHD-Signal mit 120 fps verarbeiten kann – das bedeutet, dass Next-Gen-Konsolen (PlayStation 5, Xbox Series X) den 120-Hz-Modus bei kompatiblen Spielen nutzen können und damit von extrem flüssiger Darstellung profitieren. Zum Vergleich: Der BenQ X3100i – eigentlich ein auf Gaming ausgelegter Projektor – unterstützt kein 4K/120 Hz, der Nebula X1 hingegen schon.
Spieler können also Titel mit 60 oder 120 fps genießen, mit einer hervorragenden Reaktionszeit dank einer Eingabeverzögerung von unter 20 ms im Spielemodus.
Der Projektor unterstützt VRR (Variable Refresh Rate) bis 60 Hz über HDMI 2.1 (Freesync/GSYNC nicht spezifiziert), wobei diese Funktion noch bestätigt werden muss. Da es keine eindeutige Herstellerangabe gibt, ist es wahrscheinlich, dass nur ein fester 120-Hz-Modus unterstützt wird – für die meisten Konsolenspiele völlig ausreichend. Der Nebula X1 unterstützt außerdem theoretisch 1080p-Signale mit bis zu 240 Hz (basierend auf der HDMI-2.1-Bandbreite), was besonders für wettbewerbsorientierte PC-Gamer interessant ist – allerdings mit reduzierter Auflösung. Man kann also problemlos einen Gaming-PC anschließen und den X1 als riesigen Bildschirm nutzen, etwa für LAN-Partys oder Online-Sessions an der Wohnzimmerwand. Die kräftigen Farben und die hohe Helligkeit sorgen für ein lebendiges Bild – auch tagsüber für eine spontane Runde. Dennoch bleibt der Projektor ein DLP-Modell: Spieler, die empfindlich auf den sogenannten Regenbogeneffekt reagieren, müssen sich hier keine Sorgen machen – die Triple-Laser-Quelle verhindert die typischen Farbblitze eines Farbrads. Die 4K-XPR-Wobulation sorgt zwar für eine minimale Weichzeichnung bei sehr schnellen Bewegungen, aber kein Vergleich zu nativem PC-Monitor – dafür gibt es beim DLP praktisch keine Nachzieheffekte, was gegenüber LCD ein klarer Vorteil ist.
Unterm Strich ist der Nebula X1 ein durchaus tauglicher Gaming-Projektor. Er eignet sich sowohl für storybasierte Einzelspieler-Spiele mit großem Bildgenuss als auch für gelegentliche Mehrspieler-Duelle auf der Konsole. Spiele im Split-Screen (geteiltem Bildschirm) sind auf einer großen Leinwand deutlich angenehmer. Außerdem erlaubt der HDMI-eARC-Anschluss die Ausgabe von Mehrkanalton von der Konsole an ein externes Heimkino-System – ideal für Gamer, die Bild und Ton auf hohem Niveau kombinieren möchten. Achtung: Draußen bei Tageslicht zu spielen, bleibt schwierig – auch mit 3.500 Lumen hat Sonnenlicht immer noch die Oberhand. Im Innenraum oder am Abend bietet der Nebula X1 jedoch ein überzeugendes, flüssiges und reaktionsschnelles XXL-Gaming-Erlebnis.
Konkurrenzprodukte
Der Nebula X1 positioniert sich im oberen Marktsegment und ist in seiner Art relativ einzigartig (tragbarer 4K-Dreifach-Laser-Projektor für rund 3000 €). Aufgrund seiner hohen Leistungswerte hat er nur wenige direkte Konkurrenten, aber einige Modelle kommen ihm in bestimmten Bereichen nahe. Die folgende Liste vergleicht einige relevante Alternativen mit ihren geschätzten Preisen und wichtigsten Unterschieden:
- BenQ X3100i
- XGIMI Horizon Ultra (oder S Max)
- Dangbei Mars Pro
- Optoma UHZ50
Der Nebula gehört zu den hellsten Modellen, bietet aber auch ein höheres Kontrastverhältnis als viele dieser Konkurrenten. Bei den Frontprojektoren sehe ich derzeit nur den Valerion als potenziellen Rivalen.
Fazit / Meinung
Zum Abschluss dieser Übersicht hier eine Zusammenfassung der Stärken und Schwächen des Nebula X1, wie sie in ersten Tests (Fachpresse, YouTube-Reviewer, Nutzerforen) genannt wurden:
● Stärken:
Außergewöhnliche Helligkeit
– Das Bild ist sehr hell und bleibt auch in nicht vollständig abgedunkelten Räumen gut sichtbar. Tester zeigten sich „beeindruckt von der Leuchtkraft und Lebendigkeit“ des X1, was ihn klar von anderen tragbaren Projektoren abhebt.
Hochwertiges 4K-Bild
– Der X1 liefert ein gestochen scharfes Bild mit kräftigen Farben und hohem Detailgrad. Die Kombination aus 4K-Auflösung und Glasoptik sorgt für Klarheit, und der breite Farbraum bringt satte Farben hervor.
Einfache und intelligente Installation
– Die automatische Einrichtung (Fokus, Keystone, Bildausrichtung) sowie der motorisierte Mikrogimbal machen den X1 extrem einfach zu bedienen. Innerhalb weniger Sekunden ist das Bild perfekt justiert – ideal für ein breites Publikum.
Leiser Betrieb
– Dank Flüssigkühlung arbeitet der Projektor besonders geräuscharm.
Überzeugende Klanglösung
– Der X1 bietet bereits integrierten Stereoklang mit guter Qualität und lässt sich mit optionalen Lautsprechern zu einem beeindruckenden Surround-System aufrüsten. Tester loben Ankers Bemühungen, ein echtes drahtloses 4.1.2-Audiosystem bereitzustellen, das einfach einzurichten ist.
Vollständige Ausstattung
– Der Projektor läuft mit Google TV inklusive Netflix, unterstützt Dolby Vision und sogar 4K bei 120 Hz – eine seltene Kombination in dieser tragbaren Klasse, die ihn äußerst vielseitig macht (Filme, Sport, Gaming).
● Schwächen:
Größe und begrenzte Mobilität
– Mit über 6 kg Gewicht und ohne Akku ist der Nebula X1 weniger mobil als andere kompakte Projektoren. Viele Rezensenten beschreiben ihn eher als Wohnzimmerprojektor, den man gelegentlich auch draußen verwenden kann – eher nicht als Camping-Pico-Projektor. Eine Steckdose und etwas Platz sind erforderlich (Größe vergleichbar mit einem kleinen Lautsprecher).
Hoher Preis
– Mit einem Preis von rund 3000 € gehört der Nebula X1 zur Premiumklasse. Er richtet sich an anspruchsvolle Nutzer, die bereit sind, für ein hochwertiges All-in-One-Gerät zu investieren. Tester merken an, dass er sich gegenüber günstigeren und etablierten Konkurrenten behaupten muss. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist angesichts der Leistung fair, aber für manche dennoch eine Hürde.
Sehr scharfes, aber manchmal zu „technisches“ Bild
– Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass der X1 auf Schärfe und Kontrast ausgelegt ist und dabei gelegentlich feine Abstufungen verliert. In manchen Szenen wirkt das Bild etwas hart. Dieser Eindruck ist subjektiv und lässt sich meist durch Einstellungen (z. B. geringere Schärfe) anpassen, sollte aber für Kino-Enthusiasten erwähnt werden.
Für bestes Audio sind Zubehörteile erforderlich
– Der integrierte Sound ist gut, bleibt aber bei 2.1. Um das volle 4.1.2-Audioerlebnis zu erreichen, sind die optionalen Satellitenlautsprecher notwendig. Diese müssen über den Projektor geladen werden und erhöhen die Gesamtkosten. Außerdem fehlt dem X1 echtes Atmos-Decoding (trotz Upfiring-Speaker), was das Paket abgerundet hätte. Kein wirklicher Nachteil, aber der beste Sound erfordert eine Zusatzinvestition.
Sollte man ihn kaufen oder nicht? Das hängt ganz von deinen Erwartungen ab. Dieser Projektor vereint viele starke Eigenschaften: hervorragendes Bild, hoher Kontrast, starke Helligkeit, niedriger Stromverbrauch, leiser Betrieb, hohe Bildwiederholrate fürs Gaming. Auch die Flexibilität der Optik ist einzigartig. Alles in allem ist der X1 ein extrem vollständiges Gerät, aber die Portabilität bringt einen Preisaufschlag mit sich, der ihn in ein höheres Preissegment rückt. Bleibt abzuwarten, ob Nebula ein Einführungsangebot bringt, das ihn zu einem attraktiveren Preis verfügbar macht.

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In meiner Freizeit teile ich meine Leidenschaften seit 2006 auf meinem Blog. Das ist mir lieber, als Unsinn im Fernsehen oder in sozialen Netzwerken anzuschauen. Da ich alleine arbeite, bin ich zweifellos einer der letzten Überlebenden der Welt der Blogs und persönlichen Websites.
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